Reise ins unbekannte Land

 

 

Reise ins unbekannte Land

Ein Musikmärchen für 1 Schauspielerin, 1 Tänzer und 3 MusikerInnen


Ein Kind wird geboren, und noch ehe es richtig gelebt hat, wird es so krank, daß es vom Tod abgeholt wird. Die Mutter ist verzweifelt, weil sie dieses Schicksal für ungerecht hält. Sie macht sich auf den Weg zum Tod, um ihr Kind zurückzufordern.

Im Garten des Todes wächst jedes Menschenleben als Pflanze. Es gelingt der Mutter, das schwache Leben ihres Kindes in einem kleinen Krokus wiederzufinden. Sie droht dem Tod, andere Pflanzen auszureißen, wenn er ihr Kind nicht am Leben läßt. Doch der Tod führt ihr vor Augen, welches Leben sie dabei zerstören würde. Auch das Schicksal ihres Kindes ist darunter. Aber welches war es: der glücklich Mensch, der zufrieden in hohem Alter stirbt, oder der elende, der auf die schiefe Bahn gerät?

Der Tod ist wohl eine der schwierigsten Erscheinungen der Menschen insbesondere für Kinder. Die Sendung mit der Maus hat gezeigt, daß dieses Thema kein Tabu für Kinder sein muß. Aber lange vorher schon schrieb Hans Christian Andersen sein Märchen von der „Mutter“, das in sehr einfühlsamen und prägnanten Bildern den Kampf einer Mutter um ihr totes Kind beschreibt.

Die Geschichte ist eine Philosophie über den Tod als Bestandteil des menschlichen Lebens. Sie läßt uns begreifen, daß menschliche Energie und Wille viel in Bewegung setzen, aber nur Hand in Hand gehen können mit den Gesetzen der Natur, oder auch dem Willen Gottes. Sie gibt uns den Trost, daß unser Schicksal einer höheren Idee folgt. Diese einfache, aber so tiefe Philosophie ist auch für Kinder begreifbar und die Inszenierung verfolgt das Ziel, den Tod, der Kindern noch so weit scheint, nicht als Schrecken, sondern als Eingehen in die Natur zu verstehen.

Umsetzung
3 Musiker, 1 Schauspieler und 1 Tänzer formen Bilder von mythischer Dichte. Bewegung, Tanz, Musik und Sprache erschaffen eine Märchenwelt, in der die Naturelemente, der Tod und die Mutter miteinander ringen.

Reise ins unbekannte Land

von Norbert Laufer nach Hans Christian Andersen Theatervorlage: Annette Bieker Inszenierung: Frank Schulz