Die Odyssee akustische Turbulenzen für Stimmbänder und diverse Instrumente; nach der graphischen Partitur von Anestis Logothetis, Preis NRW 2009 "Kultur prägt"

 

 

Die Odyssee

akustische Turbulenzen für Stimmbänder und diverse Instrumente



Zu einer der ältesten Geschichten Europas hat der Komponist Anestis Logothetis eine Graphik entworfen, die Mitwirkende und Zuschauer/ -hörer in ein Klangabenteuer der besonderen Art zieht. Der Raum wird zur Welt des Odysseus, in dem die Zuschauer wie Inseln sitzen, um die die Abenteuer der Irrfahrt brausen. In dieser Aufführung wird die Geschichte des griechischen Königs, der den Meeresgott Poseidon erzürnte, mit allem was Töne gibt erzählt: mit ganz normalen Instrumenten, mit allem was der Mund und der Körper an Klängen erzeugen können und vielem mehr.

In Verbindung mit einer räumlichen Choreographie wird für 60 Minuten das Altertum noch einmal lebendig.

Zum Ablauf
In den ersten Stunden haben alle Schüler ihr Wissen über die Odyssee gesammelt. Einzelne Begriffe sind in den deutschen Sprachgebrauch eingeflossen „Circe – bezirzen“, „Sirenengesang“. Danach haben sich die Schüler darauf vorbereitet, die Stationen der Irrfahrt genau nach zu erzählen.

Im nächsten Schritt haben wir die Partitur eingehend betrachtet und alles gesammelt, was sich assoziativ zwischen der Erzählung und der abstrakten Graphik verbinden läßt:

Schlangenlinien, Linien in Acht = das Torkeln der mit Lotosfrucht berauschten Männer?
Spiralförmige Linien = das Blasen der Äolswinde?
Massive, dicke Blöcke aus Linien = das Poltern des Zyklopen Polyphem?
Wildes Gekrickel, Sternchen, Drei- und Vierecke, dick und hecktisch = die Schlacht mit Skylla und Charybdis?
Sauber angeordnete kleine Gruppen von Vier- und Dreiecken = die Rinder des Helios?
Ein fetter Block aus Strichen in Kreuzform = das Reich der Schatten?

Logothetis hat nicht festgelegt, welche Graphik welchem Ereignis zugeordnet ist. Alles ist eine Frage der Entscheidung.
Im nächsten Schritt haben wir Töne, Klänge, Geräusche gesammelt.
Wer ein Musikinstrument besitzt oder eine Geräuschidee hat, bringt die Objekte mit.
Was können wir alles mit unserem Körper und dem Mund machen?
Da die Schüler in einer Chor AG sind probieren wir natürlich intensiv, was mit Gesang möglich ist.
Dann haben wir Verbindungen zwischen Graphik und Geräuschen gesucht:
Wie hört sich eine Spirale an?
Wie singen wir ein Viereck: in weiß und in schwarz?
Wir haben festgestellt, dass alle Ereignisse der Graphik mit einer immer wieder neu gestalteten Linie verbunden sind. Das ist sozusagen der Parcours, dem wir folgen müssen, der nie abreißt, aber immer wieder neu klingt.
Wir wollen diese Linie mit Texten/Gesang von Homer füllen, um unser Publikum auf die kommende Geschichte vorzubereiten und eine Installation für Geräusche vorbereiten.
Um in unterschiedlichen Schwierigkeiten arbeiten zu können, haben wir die Gruppe in die jüngeren (10-11/12 jährigen) und die älteren eingeteilt.
Unser Ziel ist es nun, mit allen unseren musikalischen Fähigkeiten, die Stationen der Irrfahrt des Odysseus lebendig werden zu lassen.

Die Odyssee

Meinungen

 

Pressebericht
Begeisterndes Musiktheater - Die Odyssee als Theater mit besonderem Pfiff.

Pressebericht
Die Sänger mußten ihre Partitur sogar gurgeln

... Geräusche mit Steinen und Schmirgelpapier Homers "Odyssee", weithin bekannt als Epos der abenteuerliche Heimfahrt des griechischen Helden Odysseus von Troja nach Ithaka, ist in seiner Umsetzung durch den Kinder- und Jugendchor "Voices" einzigartig. ...

... Das Publikum quittiert sie mit viel Applaus. Wahrlich eine Glanzleistung!

Pressebericht
Sirenen im Mozartgewand - Der Kinder- und Jugendchor Voices beeindruckte das Publikum mit einer phantasievollen Aufführung.