Brundibar
Eine Oper wie sie in Theresienstadt aufgeführt sein könnte.
1943 wurde die Oper Brundibar im Ghetto Theresienstadt uraufgeführt und ist bis heute Sinnbild des kulturellen Widerstandes.
Durch das Buch "Die Mädchen von Zimmer 28" von Hannelore Brenner-Wonschick setzen wir die 30-minütige Oper in den Kontext jener Kinder von Zimmer 28. Jene, nämlich, spielen in einer Zeit des Schreckens und des Mangels eine Oper, die auf einem Marktplatz mit reichem Lebensmittelangebot stattfindet.
Zum Libretto
Die Hauptdarsteller in der Oper Brundibar brauchen Milch für ihre kranke Mutter, aber sie haben kein Geld, um sie zu bezahlen. Der Platzmatador Brundibár, der Leierkastenspieler, verführt alle Leute zu seinen Gunsten und lässt keinen Raum für ‚andere Meinungen’. Allen Kinder zusammen jedoch gelingt es, die Aufmerksamkeit der Erwachsenen auf sich zu ziehen und Brundibár zu vertreiben.
Eine Oper, die viel Mut macht, gemeinsam gegen Ungerechtigkeit zu Felde zu ziehen.
Zur Inszenierung
Die Umsetzung der Oper Brundibar auf der Bühne geschieht im Bewusstsein der damaligen Situation im Ghetto. Die 30 Kinder treffen sich, um sich zu überlegen, wie sie mit den begrenzten Mitteln der Ghettobewohner, diese Oper umsetzen können. Sie beschränken sich auf das, was sie selbst vermögen, auf ihre originellen Einfälle und Behauptungen. Sie schwelgen in den Anpreisungen der Marktschreier, indem sie sich vorstellen, schon lange keine frischen Brötchen und Eis mehr gegessen zu haben. Sie lassen die Zuschauer teilhaben an den Erinnerungen der überlebenden Künstlerkinder, der Musiker und der Sänger.